Überraschende Tee-Trends - und ein Ende ist nicht absehbar

Überraschende Tee-Trends - und ein Ende ist nicht absehbar

Überraschende Tee-Trends - und ein Ende ist nicht absehbar

Abwarten und Tee trinken - diesen Spruch gibt es seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Tee passt zur Geduld, und das liegt nur knapp vor der Langeweile. Bubble Tea und Teebomben kannte man damals nicht. Wer konnte ahnen, dass der Tee sein langweiliges Image einmal so entschlossen ablegen würde. Wer jetzt skeptisch abwarten möchte, der schaue auf die neuesten Teetrends.


Teetrinker zelebrieren Achtsamkeit

Das Wort ist zwar etwas strapaziert, aber die neue Generation der Teetrinker achtet die Güte in Nahrungsmitteln und Getränken. Ob als Basis Schwarztee, Grüntee, Weißtee oder Oolong dient, man weiß heute um den sehr hohen Flavonoidgehalt. Antioxidantien bewahren uns vor Stress, und so auch vor Herz- und Gefäßerkrankungen, Diabetes, Krebs und anderen Krankheiten. Stärkung der körpereigenen Immunität ist wichtiger denn je.
Zum Zelebrieren dieser Achtsamkeit ist nicht mehr unbedingt heißes Wasser notwendig. Der Trend des kalten oder geeisten Tees in verschiedenster Form wird weitergehen:
Als erfrischendes Getränk zwischendurch oder als Teil eines Smoothies zum Start in den Tag. Dadurch wurde die wunderbare Flüssigkeit auch aus den klassischen Teetassen befreit: Die Tees können kalt in Gläsern serviert werden, was in anderen Ländern und Kulturen auch für heiße Tees schon lange üblich ist.


Tee darf Spaß machen

Bubble Tea war nur ein Anfang. Das Mischen von Tee mit Lebensmitteln geht munter weiter: Angelehnt an die Schokobomben sind Teebomben im Kommen. Die Hülle besteht aus Zucker oder Süßstoffpulver und wird befüllt mit Teebeuteln, losen Teeblättern, essbaren Blüten und auch Glitzerzeug. Das Ganze lässt sich zudem trendig zu Hause selber basteln.
Auch Köche schreiben den Trend weiter und pochieren Lachs in grünem Tee.
Das Kombinieren steht also weiter im Vordergrund. Chai Tee beispielsweise ist ein fester Begriff geworden für eine bestimmte exotische Würze. Mittlerweile wird Chai Sirup als Basisprodukt als Mischgrundlage produziert.
Apropos Mixen: Wenn auch alkoholfreie Erfrischungsgetränke ganz vorne sind, wird Tee verstärkt auch als Zutat in Cocktails genutzt. Schwarzer Tee, Matchapulver oder sogar langweiliger Kamillentee vermögen einem Drink ein feines Glanzlicht aufzusetzen.


Über die Teepflanze hinaus

Tees zu brühen aus Kräutern und anderen Pflanzen beschränkt sich schon lange nicht mehr auf Pfefferminze und Hagebutte. Manchmal drängt sich die belustigende Frage auf, was es noch nicht als Tee gibt. Im Trend sind immer noch Kamille, Ingwer und auch Lavendel. Doch es werden uns weitere Pflanzen aus Südamerika, Afrika und Asien als Tees beglücken.
Aus Indien findet das verehrte Basilikum Tulsi immer mehr Verwendung, da es gesundheitsfördernd wirkt. Gleiches gilt für Moringa vom sogenannten Wunderbaum im Himalaya. Neben anderen Inhaltsstoffen stehen hier Vitamine, Eisen und Kalzium im Vordergrund.
Das Gewürz Kurkuma ist auf ähnlichen Pfaden unterwegs.
Solche und andere Pflanzen werden gemischt mit grünen Tees oder auch Rooibos. Doch dieser Trend lebt nicht nur vom Import aus exotischen Ländern. Das bewusste Schauen auf heimische Pflanzen steht auch für das Ganzheitliche und Unmittelbare: Finden, Pflücken und heißem oder kaltem Wasser zugeben. Rosenblüten, Kornblumen, Zitronenmelisse, Ringelblumen, Salbei oder Holunderblüten sind nur Beispiele für Zutaten erfrischender und gesunder Getränke jenseits von Kaffee, Cola und Co.


Fairer Handel

Eine neue Generation der Teetrinker setzt die Trends. Dies nicht nur in Sachen Geschmack und Wellness, sondern auch in der Ethik. Junge Menschen sind qualitätsbewusst. Sie wissen, dass dies auch einen Preis hat. Wert liegt nahe bei Wertschätzung: Vor und nach manchem Friday for Future saßen mit Sicherheit junge Aktivisten beim Tee zusammen. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind gemeinsame Interessen von Teetrinkern und Teeproduzenten. Nur diese Solidarität wird zu neuen Kreationen und Qualitäten führen.
Oder andersherum gedacht: Dauernde Rabatte gehen auf Kosten der fairen Bezahlung, der Nachhaltigkeit und der Qualität.
Wie nie zuvor muss ein Genussmittel sich in Zukunft auch daran orientieren.
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